der  charme  der  einsamkeit         

 

 

 

 

 

Geert, ER darf es nicht betreten, das Reich, das tief verborgen in Sophies Seele liegt, ihren dunklen Raum,

 

in dem  sie allein sein kann mit ihrer Angst vor dem Verlust des Geert,  den sie gern hat.

 

Geert darf von ihrer Herzensangst nichts wissen, er könnte Sophie sonst für eine  unzulängliche Geliebte halten.

 

„Mein Schatz“, Geert geht durch Sophies Wohnung in ihre Küche, ER strahlt eine Warmherzigkeit aus

 

stabil und weich ist sie da.

 

Sophie umarmt Geert lange und will ihn nicht mehr von sich lassen, so klammert sie sich an ihm fest,

 

“lass uns essen, Geert.“ Essen können sie nur, wenn sie sich getrennt vor

 

Sophies gelbe Teller setzen an ihren neuen Tisch, jeder für sich, um zu verzehren die tote Ente, das Ergebnis von Sophies Bemühung, das totbereite Tier zum lebendigen Essgenuss angemessen herzurichten.

 

Von seinem Körper löst Geert sanft seine Sophie, die diese notwendige Geste nicht versteht, sie kann es nicht, so weit reicht ihre Wahrnehmung nicht.

 

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Nur eine einzige Erkenntnis erreicht sie: Geert mag sie nicht, er will sich trennen von ihr, gleich angesichts der Ententeile wird er es ihr sagen, gewiß.

 

 

 

Wieder steigt Sophie hinab in ihren heiß geliebten Raum, dessen Name  E i n s a m k e i t  ist, die einen sanfthochmütigen Charakter ihr eigen nennt.

 

„Liebes, Du schaust so abwesend“, Geert zeigt sich beobachtend, finden darf er Sophies Sehnsucht nicht, ihr Suchen nach Sicherheit in ihrer Liebe zu Geert, ihrer einzigartigen Begegnung, die sie aus ihrer Isolation zu

 

führen scheint.

 

Nein, sie darf nicht unsicher sein, dann ist sie wertlos.

 

„Geert, Liebster, ich bin da, ein Kollege von mir will seine Freundin verlassen, Robert ist es, der schöne Robert, seine Freundin weiß noch nichts davon.“

 

 

 

„Manchmal ist es problemloser, Single zu bleiben“, Geert lacht locker, „nein, wir gehören zusammen,

 

Sophiechen.“

 

Geert lacht mit einem ganz leicht bösen Bass in seiner dunklen Stimme, erleichtert scheint er zu sein, „deine Angst gefällt mir.“

 

 

 

Ja, das ist das Indiz, Sophie ist sich nun sicher: Geert hat den Plan gefasst, sie allein zu lassen.

 

Vorher jedoch wird sie sich  ihrer narzisstischen Sehnsucht nach Einsamkeit. ergeben. „Lecker, das leicht Verkohlte an der Entenhaut hast du besonders

 

gut hingekriegt, meine Gute“, Geerts fettiger Mund haucht auf Sophies Mund einen bitter  schmeckenden Kuss.                                           

 

„Angst? Nein, die habe ich nicht, mein Lieber, mit dir bin ich uneinsam, alles ist gut zwischen uns.“

 

Sophies Lüge ist mächtig, sie erschafft den Raum, in dem es den Geertverlust nicht mehr gibt, denn dorthin geht Geert nicht mit, hier in ihrem raumRaum brennt noch der Rest eines Kaminfeuers, wenige glühende Holzscheite, die sich niemals zu einem freien wütenden Feuer erheben werden.

 

Morgen schon gar nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                

 

 

 

 

 

                                                                     

 

der charme der einsamkeit